STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN

Die Dabeigewesenen - Gelsenkirchen 1933–1945


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Von NS-Täter/innen, Profiteuren, Denunziant/innen, Schweigenden und Zuschauer/innen

Friederich Karl Florian

[...] Seit dem 31.3.1923 mit der ebenfalls evangelischen Editha Krage (geboren 1904, Todesdatum unbekannt), Tochter eines Neuwieder Blindenlehrers verheiratet, kehrte Florian 1924 nach Buer zurück, wo er eine Ortsgruppe des „Völkisch-Sozialen Blocks“ (mit-) begründete und leitete. Diese Gruppierung rekrutierte sich aus jenen Hitlertreuen Rudimenten, die nach Scheitern und Auflösung der NSDAP durch den völlig misslungenen Staatsstreich Hitlers vom 9.11.1923 übrig geblieben waren und die sich später "Nationalsozialistische Freiheitsbewegung" nannten.

Nachdem der haftentlassene Hitler im Februar 1925 die NSDAP wiederbegründet hatte, trat Florian am 18.8.1925 mit der Mitgliedsnummer 16699 der Partei bei und reüssierte rasch – nach genau einer Woche am 25.8.1925 – zum SA-Sturmführer und Ortsgruppenleiter der NSDAP in (Gelsenkirchen-)Buer, wo er 1927 als einziges NSDAP-Mitglied einen Sitz im Stadtrat inne hatte. In diesem Jahr avancierte Florian auch zum Leiter des NSDAP-„Bezirks“ Emscher-Lippe, einem jener zehn „Bezirke“, in die der im März 1926 von Dr. Joseph Goebbels und Gregor Strasser (1892-1934) gegründete „NSDAP-(Groß-)Gau Ruhr“ zu dieser Zeit aufgeteilt war. Nachdem Hitler diesen aus den Gauen Rheinland-Nord und Westfalen gebildeten „Groß-Gau Ruhr“ im Sommer 1928 aufgelöst und in einen Gau Westfalen-Süd (unter Josef Wagner, 1899-1945) und die beiden Bezirke Essen (unter Josef Terboven) und Bergisches Land/Niederrhein (unter dem Bezirksleiter des Bergischen Landes Fritz Härtl, geboren 1892, Todesdatum unbekannt) dreigeteilt hatte und letztgenannter Fritz Härtl 1929 aus beruflichen Gründen resignierte, schlug die Stunde des NSDAP-Kreisleiters von Gelsenkirchen-Buer, Friedrich Karl Florian, der – notabene mit seinem Kreis dem NSDAP-Bezirk (Essen) seines späteren Intimfeindes Josef Terboven zugehörig! – am 1.10.1929 zum Bezirksleiter („mit den Parteizuständigkeiten eines Gauleiters“) Bergisches Land/Niederrhein ernannt wurde und am 1.8.1930 die Umbenennung dieses NSDAP-„Bezirkes“ in den „Gau Düsseldorf“ erreichte, dessen Leiter er bis zum Ende des „Dritten Reiches“ bleiben sollte.[...] Weiterlesen >>

Quelle: http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/F/Seiten/FriedrichKarlFlorian.aspx?print=true (Abruf 9. August 2017)


Andreas Jordan, Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. August 2017.

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