STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN

Die Dabeigewesenen - Gelsenkirchen 1933–1945


Stolpersteine Gelsenkirchen

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„Wir können die Geschichte in ihrer Komplexität nur verstehen,
wenn wir nicht nur die Opfer betrachten, sondern auch die Dabeigewesenen.
Denn ohne die Dabeigewesenen hätte es keine Opfer gegeben.“ (Rita Bake)


Von NS-Täter/innen, Profiteuren, Denunziant/innen, Schweigenden und Zuschauer/innen

Buchstabe E – I

In die Datensammlung werden - sortiert nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens - überwiegend Personen aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 in Gelsenkirchen zumindest zeitweilig gelebt, gearbeitet bzw. gewirkt haben. So wird die Datensammlung als "Work in Pogress" kontinuierlich wachsen.

A - D E - I J - M N - R S - V W - Z Abk.

Ehrenbürger Stadt Gelsenkirchen

(Verliehen 1933-1945)
Paul Von Hindenburg (1933), Adolf Hitler (1933), Alfred Meyer (1933), Friederich Karl Florian (1936), Viktor Lutze (1936)
Die in der Zeit des Nationalsozialismus verliehenen Ehrenbürgerrechte wurden durch Stadtverordnetenbeschluss nach der Befreiung vom Nationalsozialismus Ende 1945 aberkannt. Das an Emil Kirdorf verliehene Ehrenbürgerrecht (3. April 1917) wurde durch Ratsbeschluss vom 8. September 1989 aberkannt. Auf einer öffentlich zugänglichen Tafel im Hans-Sachs-Haus mit den Namen der Gelsenkirchener Ehrenbürger war Emil Kirdorf hingegen noch bis ins Jahr 2000 aufgeführt.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, "Drittes Reich"

"Ehrenmal" Buer

(1934 - heute)
Errichtet 1934 auf einer Anhöhe am Berger See als weithin sichtbares Zeichen des NS-Helden- und Totenkultes. Mehr: >>

"Ehrenmal" Schalker Verein

(1937 - heute)
Errichtet 1937 auf dem Betriebsgelände des Schalker Vereins im Stadtteil Bulmke-Hüllen, 2015 unter Denkmalschutz gestellt und an einen öffentlichen Weg platziert. Mehr: >>

Endphasenverbrechen in Gelsenkirchen

Als Endphaseverbrechen werden Verbrechen bezeichnet, die in den letzten Wochen und Monaten des Zweiten Weltkrieges von deutschen Faschisten im Reichsgebiet begangen wurden. Dabei wird die die Endphase zumeist als Zeitraum zwischen Januar 1945 und dem örtlich unterschiedlichen Ende der Kriegshandlungen definiert. Exemlarisch: Walter Marx (Gestapo Gelsenkirchen-Buer) Mehr: >>

Engel, Johannes  

(01. Juli 1909 Gelsenkirchen - nicht bekannt)
NSDAP, Sturmführer NSKK, Polizeisekretär
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen
Verbrechen in der Endphase, verurteilt wg. Misshandlung eines englischen Fliegers mit Todesfolge Mehr: >>

Endbindungs- und Abtreibungslager Waltrop

(April 1943 - Mai 1945)
Lagerleitung: Ärztin Hartmann (damalige Leiterin der Lungenheilstätte Nordkirchen)
Die ersten schwangeren Zwangsarbeiterinnen aus Polen, Russland und der Ukraine treffen im "Entbindungslager Waltrop-Holthausen" ein. Die Einrichtung so genannter "Entbindungslager" wird Ende 1942 angeordnet, um die dort geborenen Kinder anhand "rassischer" Kriterien überprüfen und sie entsprechend ihrer Qualifizierung als "gut-" oder "schlechtrassisch" einteilen zu können. Das Lager Waltrop-Holthausen wird wahrscheinlich auf Veranlassung des Landesarbeitsamtes Westfalen als zentrale Aufnahmestelle für Schwangere aus ganz Westfalen eingerichtet. Es ist vermutlich das größte Entbindungs- und Abtreibungslager im damaligen Deutschen Reich. Während die Mütter als Arbeitskräfte eingesetzt werden sollen und nach ihrer Entbindung oder zwangsweisen Abtreibung wieder in den "Arbeitseinsatz" zurückgeschickt werden, sind ihre Kinder größtenteils unerwünscht. Mindestens ein Drittel der im Lager nachweisbaren Frauen wird daher zur Abtreibung eingewiesen. Die Bedingungen für die geborenen Kinder werden so gestaltet, dass ein großer Teil der Säuglinge vor Vollendung des ersten Lebensjahres stirbt. Über die Zahl der entweder direkt in Waltrop oder in der Folgezeit verhungerten oder an unzulänglicher Pflege gestorbenen Säuglinge und Kleinkinder liegen keine Angaben vor; es muss aber angenommen werden, dass mindestens die Hälfte der in Waltrop geborenen Kinder gestorben ist.
Adresse/Wirkungsstätte: Waltrop, Holthausen 29 a, Mehr: >>

Ernsting, Theodor u. Christine, geb. Rosing

Profiteure "Arisierung" Möbelgeschäft des jüdischen Kaufmanns Siegfried Block in Gelsenkirchen-Schalke
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Eweler, Heinrich Gustav, Dr.

(12. Mai 1902 - nicht bekannt)
Ab 1938 Mitglied SS u. SD, SS-Nr. 308 193, KdS Zytomierz (Ukraine), SS-Obersturmbannführer, Kriminal- u. Regierungsrat, NSDAP-Nr. 2927701. Ab 1936 Fachlehrer für Kriminologie und Kriminalistik am Polizei-Institut Charlottenburg, ab 1941 Leiter Landeskriminalpolizeistelle Recklinghausen (in dieser Funktion trug er u.a. Mitverantwortung für Maßnahmen der Vorbeugenden Verbrechensbekämpfung und die Verfol- gung von Sinti und Roma). 1943 zum Regierungsrat ernannt. Nach 1945 Leiter Kripo Essen
Adresse/Wirkungsstätte: Berlin, Ukraine, Recklinghausen u.a.a.O.

(Berufs-) Feuerwehr Gelsenkirchen (Ab 1939 Feuerschutzpolizei)

Feuerschutzpolizei war von 1938 bis 1945 im Deutschen Reich die offizielle Bezeichnung für die Berufsfeuerwehren als Teil der Ordnungspolizei. U.a. Beteiligung an Novemberpogrom 1938 durch Unterlassen von Löschmaßnahmen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

(Freiwillige) Feuerwehr Gelsenkirchen (Ab 1938 Feuerlöschpolizei)

Hilfstruppe der Ordnungspolizei,U.a. Beteiligung an Novemberpogrom 1938 durch Unterlassen von Löschmaßnahmen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Finanzamt Gelsenkirchen-Süd

(1933-1945)
Oberste Behörde: Reichsfinanzministerium, Mittelbehörden: Oberfinanzpräsidium (bis 1937 Landesfinanzämter, vorgesetzte Dienstelle f. Gelsenkirchen: Münster), Unterbehörden: Finanzämter (Steuerverwaltung) und Hauptzollämter (Zollverwaltung) mit nachgeordneten Dienststellen (Zollämter und Zollkommissariate, Zollfahndungstelle Dortmund)
Die westfälischen Finanz- und Zollbehörden waren in hohem Maße an der wirtschaftlichen Ausplünderung jüdischer Menschen sowie der Sinti und Roma beteiligt
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Zeppelinallee 13

Finanzamt Gelsenkirchen-Nord

(1933-1945)
Oberste Behörde: Reichsfinanzministerium, Mittelbehörden: Oberfinanzpräsidium (bis 1937 Landesfinanzämter, vorgesetzte Dienstelle f. Gelsenkirchen: Münster), Unterbehörden: Finanzämter (Steuerverwaltung) und Hauptzollämter (Zollverwaltung) mit nachgeordneten Dienststellen (Zollämter und Zollkommissariate, Zollfahndungstelle Dortmund)
Die westfälischen Finanz- und Zollbehörden waren in hohem Maße an der wirtschaftlichen Ausplünderung jüdischer Menschen sowie der Sinti und Roma beteiligt
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen (Buer), Adolf-Hitler-Platz 1

Folterstätten Gelsenkirchen

Gaststätte Terboven   ("Sturmlokal" der SA, Cranger Str. 206/ Ecke Neustraße)

Im Keller der Gaststätte folterten SA-Männer im Herbst des Jahres 1933 mehr als einhundertvierzig politische Gegner (vornehmlich Kommunisten), um so u.a. an Geständnisse bzw. Informationen zu gelangen. 1947 wurden die Haupttäter in einem Strafprozess zu Gefängnisstrafen verurteilt: Fünf Jahre für Erich Pukrop, dreieinhalb Jahre für Wilhelm Pukrop, eineinhalb Jahre für Wilhelm Badorrek, ein Jahr drei Monate für Heinrich Engel und sechs Monate für Josef Kempowski, zwölf weitere beschuldigte SA-Aktivisten wurden freigesprochen.

Zimmer 71, Rathaus Gelsenkirchen-Buer  

Im Zimmer 71 des Rathauses Buer folterten SS u. SA-Männer politische Gegner (vornehmlich Kommunisten), um so u.a. an Geständnisse bzw. Informationen zu gelangen. 1947 wurde Haupttäter Hugo König in einem Strafprozess zu 3½ Jahren Gefängnis verurteilt.

(Exemplarische Listung, das NS-Terrorregime folterte in Gelsenkirchen politsch missliebige Personen auch an weiteren Orten, Behörden u. Dienststellen)

Frauenschule der NS-Volkswohlfahrt Gelsenkirchen

(1937-1944)
Soziale Frauenschule der NS-Volkswohlfahrt (NSV) Gelsenkirchen
Gründung 1937, Träger: NS-Volkswohlfahrt; u.a. Ausbildungen zur Volkspflegerin
Leitung: Anni Rudolph
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Knappschaftsstraße 4 (Im Juli 1944 befand sich die Ausbildungsstätte in Arnheim, Masteel Zypendal, Niederlande)

Friederich Karl Florian  

(4. Februar 1894 Essen - 24. Oktober 1975 Mettmann)
NSDAP-Gauleiter Düsseldorf
1925 NSDAP, 1925 Gründer u. Ortsgrupenleiter NSDAP-Gelsenkirchen (Buer), 1929 Kreisleiter Gelsenkirchen-Buer, 1930 Gauleiter, 1936 Ehrenbürger Gelsenkirchen, 1937 SA-Obergruppenführer, 1939 Reichsverteidigungskommissar,
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O. Mehr: >>

Flotho, Heinrich

(23. Februar 1915 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Fredersdorf, Hermann

(19. März 1924 Gelsenkirchen-Buer - 8. August 2013 in Koblenz)
Reichsfinanzverwaltung, 1942 RAD
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Gansel, Wilhelm  

(8. Dezember 1895 Gelsenkirchen - 06. Juni 1966)
Kriminalobersekretär, SA-Hauptsturmführer
Adresse/Wirkungsstätte: Kriminal-Inspektion III Gelsenkirchen. Verfolgung und Deportation Gelsenkirchener Sinti und Roma. Mehr: >>

Gebauer, Ferdinand

(18. Januar 1893 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.10.1939
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Gefängnis Gelsenkirchen (Altstadt)  

(1933-1945)
Adresse/Wirkungsstätte: (Gerichts)Gefängnis Gelsenkirchen, bis 1937 Gerichtsstraße, v. 1937-1946 Dietrich-Eckart-Straße 30, (Heutige Munckelstraße) Mehr: >>

Geheime Staatspolizei (Gestapo) Gelsenkirchen

(1933-1945)
Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Münster
Hauptaußendienststelle Gelsenkirchen
Leiter: Kriminalkommissar Schlüter
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstsitz Gelsenkirchen, Dietrich-Eckhard-Straße 21 (Heutige Munckelstraße 21, das Gebäude ist erhalten geblieben) U.a. auch im Hans-Sachs-Haus hatte die Gestapo eine Dienststelle, an verschiedenen anderen Stellen im Stadtgebiet gab es temporäre Büros.

Geheime Staatspolizei (Gestapo) Gelsenkirchen-Buer

(1933-1945)
Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Münster
Außendienststelle Gelsenkirchen-Buer
Leiter: Kriminalsekretär Klann
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstelle Gelsenkirchen, Adolf-Hitler-Platz 4 (Polizeiamt)

Gesundheitsamt Gelsenkirchen 

(1933-1945)
Leiter: Dr. Heinrich Huebner (von 1934 - bis 1945)
Eine zentrale Rolle spielte das Gesundheitsamt auch bei der Durchführung des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" vom 14. Juli 1933, das die Zwangssterilisation von "Erbkranken" vorsah. Auch wurden die Kinder, die im Rahmen der "Kindereuthanasie" an den "Reichssausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung erb- oder anlagebedingter schwerer Leiden" in Berlin zu melden waren, vom Gesundheitsamt erfasst.
- Verw.-Stelle Gelsenkirchen-Buer, Rathaus Buer u. Westerholter Str. 18
- Verw.-Stelle Gelsenkirchen-Horst, Verw.-Gebäude Gelsk.-Horst
Adresse/Wirkungsstätte: Gesundheitsamt, Kaiserstraße 4 Mehr: >>

Gerichtsgefängnis Gelsenkirchen-Buer  

(1933-1945)
Das Gerichtsgefängnis Buer hat während des 2. Weltkriegs Außenarbeitskommandos (Zwangsarbeit) bei der Firma Großkühlhaus Kalthoff, Gelsenkirchen-Heßler, Uferstr. 73-101 gestellt.
Beckmann, Wilhelm (Hauptwachmeister), Schulz, Theodor (Oberwachmeister)
Adresse/Wirkungsstätte: Amtsgericht, Westerholter Straße 7a. Mehr: >>

Gerichtsvollzieher (Obergerichtsvollzieher)

(1933-1945)
Unter der Tarnbezeichnung 'Aktion 3' gab das Reichsfinanzministerium Anfang November 1941 Anweisungen heraus, wie bei der Deportation der deutschen Juden deren Vermögen einzuziehen sei. Der Vermögensentzug und die Verwertung des Vermögens Gelsenkirchner Juden erfolgten in enger Zusammenarbeit von Finanzbeamten (Steuerfahndungsdienst) mit der Gestapo, dem Devisenfahndungsamt und unter Mitwirkung von Stadtverwaltungen, Hausverwaltern, Gerichtsvollziehern, Bankangestellten, Auktionatoren und Spediteuren. Bereits vor diese Anweisung wurde Eigentum jüdischer Gelsenkirchener gepfändet und öffentlich versteigert.
Gerichtsvollzieher waren 1938/39 u.a. Bürger, de-la-Chevallerie-Straße 33; Grimm, Bärenkampstraße 56; Dettmann, Ophoffstraße 36 Adresse/Wirkungsstätte: Stadtgebiet Gelsenkirchen

Goergen, Friederich

(14. Mai 1886 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Goetz, Maria Dr. med.  

(1900-1992)
Städtische Medizinalrätin, Mitgliedschaft im NS-Ärztebund u. NS-Fliegerkorps
Beteiligung an NS-Krankenmorden ("Kinder-Euthanasie"), obwohl Maria Goetz selbst nicht aktiv mordete, waren es ihre Untersuchungen und Gutachten, die die Ermordung Gelsenkirchener Kinder (u.a. in der "Kinderfachabteilung" Dortmund-Aplerbeck u. in Hadamar) einleiteten.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>

Großmann, Hermann  

(21. Juli 1901 Petersdorf Kreis Hirschberg - 19. November 1948 Hinrichtung im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg)
1933 SS-Oberscharführer , NSDAP ab 1937, 1939 SS-Obersturmführer, 1939-1943 Kompanieführer Wachbatallions im KZ Buchenwald, ab Mai 1940 Kommandeur der Wachmannschaft des KZ Buchenwald, ab März 1943 Leiter des Buchenwalder Außenlagers Wernigerode. Ab Juni 1944 bis März 1945 Lagerleiter Außenlager Buchenwald beim "Bochumer Verein". Nach Kriegsende wurde Großmann im Rahmen der Dachauer Prozesse im Buchenwald-Hauptprozess mit 30 weiteren Beschuldigten angeklagt. Großmann wurde beschuldigt, alliierte Gefangene misshandelt und getötet zu haben, insbesondere die Erschießung sowjetischer Häftlinge während eines Luftangriffs wurde von Augenzeugen glaubhaft belegt. Am 14. August 1947 wurde Großmann zum Tode durch den Strang verurteilt und hingerichtet.
Adresse/Wirkungsstätte: Weimar, Wernigerode, Bochum u.a.a.O. Mehr: >>

Grün, Kurt

(1901 - nicht bekannt)
SS-Scharführer, u.a. Denunziant u. Akteur der Verfolgung von Juda Rosenberg und Elisabeth Makowiak wg. angeblicher "Rasenschande" 1935
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Goray, Gustav  

(nicht bekannt)
Kriminalassistent, Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Gestapo Mehr: >>

Grün, Kurt

(1901 - nicht bekannt)
SS-Scharführer, u.a. Denunziant u. Akteur der Verfolgung von Juda Rosenberg und Elisabeth Makowiak wg. angeblicher "Rasenschande" 1935
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Gutenberger, Karl  

18.4.1905 Essen - 8.7.1961 Essen
Führer des SS-Oberabschnitts West (Wehrkreis VI), Polizeipräsident in Essen, General der Waffen-SS und der Polizei, Höherer SS- und Polizeiführer West, Verurteilt wg. Beihilfe zum Totschlag, Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Adresse/Wirkungsstätte: Essen,Duisburg, Rheinland, Westfalen, u.a.a.O. Mehr: >>

Hackenholt, Lorenz Maria  

(25. Juni 1914 Gelsenkirchen - Todeserklärung zum 31. Dezember 1945)
SS-Hauptscharführer, NSDAP ab 1.4.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Beteiligt am Massenmord, KZ Sachsenhausen, Aktion "T4", Aktion "Reinhard", Vernichtungslager Belzec, Treblinka, Sobibor, Konzentrationslager Risiera di San Sabba, Sonderabteilung Einsat R I Mehr: >>

Halfmannshof (Künstlersiedlung)  

(1933 - 1945)
Die kunstschaffenden Hofmitglieder stellten sich in den Dienst der NS-Propaganda,
zwischen NS-Stadtverwaltung und der dort ansässigen Künstlern bestand eine enge Verzahnung
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O. Mehr: >>

Hartwich, Franz  

(14. August 1904 Wanne - 19. Juli 1981 Emsdetten)
SHD (Spätere Luftschutzpolizei), RLB, F, 1941 NSDAP, Schutzpolizeiabschnittskommando V Datteln, Verwaltungsbeamter abkommandiert 1943 zu Polizeischule für Reit- und Fahrwesen Ostland in Postawy (OrPo)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Postawy (Weißrussland), Zagare (Lettland) u.a.a.O. Mehr: >>

Harwardt, August

(21. Juni 1898 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.3.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Heiland, Albert

(1901 - 1971)
Profiteur "Arisierung" Möbelgeschäft des jüdischen Kaufmanns Hugo Broch in Gelsenkirchen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Hellerforth, Wilhelm

Geb. 1908 in Gelsenkirchen, tätig als SS-Oberscharführer, beschäftigt als Leiter des SD im Gebiet Dnjeprodschersinsk im Bezirk Dnjepropetrowsk. Er wurde am 28.1.1946 aufgrund Ukaz 43 (Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets) vom SMT (Sowjetischen Militärtribunal) des Truppenteils 92401 in Kiew in der UdSSR zum Tode verurteilt. Vorwurf: Kriegsverbrechen, im Juni 1943 wurden auf seine Weisung hin 27 inhaftierte Sowjetbürger erschossen, im September 1943 erschoss er zwei inhaftierte Frauen. Das Urteil wurde am 29.1.1946 in Kiew vollstreckt. Die GWP (Hauptmilitär-Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation) lehnte die Rehabilitierung am 3.4.1996 ab. Er wurde verurteilt und hingerichtet mit Fritz Beckenhof, Karl Burckhardt, Georg Heinisch, Hans Isenmann, Emil Jogschat, Emil Knoll, Willi Meier, Paul von Scheer, Eckhard Hans von Tschammer und Osten, Georg Truckenbrod und Oskar Walliser.

(17. März 1900 - 29. Januar 1946)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Hilfsschulen, Evangelische

Die Rassenideologie des Nationalsozialismus kam in Form der "Erbhygiene" besonders in den Hilfsschulen zum tragen. U.a. Hilfsschulleiter meldeten vermeintlich "Erbkranke" an das Gesundheitsamt zur weiteren Veranlassung (Zwangssterilisation).
Bezirk I
Hilfsschule I Gelsenkirchen-Altstadt, Gabelsbergerstr. 12: Rektor Jackel, Wagnerstr. 23
Hilfsschule III (Almaschule) Gelsenkirchen-Ückendorf, Ückendorferstr. 65: Rektor Kleuckens, Theodor-Casella-Str. 27
Hilfsschule VI Gelsenkirchen-Bulmke, Hohenzollernstr. 72: Rektor Weinhorst, von-Richthofen-Str. 2
Bezirk II
Hilfsschule II Gelsenkirchen-Schalke, Wilhelminenstr. 127: Rektor Zimmermann, Festweg 34
Hilfsschule IV, Gelsenkirchen-Bismarck-Ost, Marschallstr. 11: Rektor Schulze, Buer, Droste-Hülshoff-Str. 14
Hilfssschule Gelsenkirchen-Horst, Martinstr. 8: Lehrerin Schnabel, Hochstr. 75
Bezirk III
Hilfsschule Gelsenkirchen-Buer-Mitte, Beisenstr. 50: Rektor Schumacher, Ressestr. 122
Hilfsschule Gelsenkirchen-Buer-Erle, Reustr. 7: Rektor Sundermann, Ressestr. 124

Hilfsschulen, Katholische

Die Rassenideologie des Nationalsozialismus kam in Form der "Erbhygiene" besonders in den Hilfsschulen zum tragen. U.a. Hilfsschulleiter meldeten vermeintlich "Erbkranke" an das Gesundheitsamt zur weiteren Veranlassung (Zwangssterilisation).
Bezirk I
Hilfsschule I Gelsenkirchen-Altstadt, Gabelsbergerstr. 12 Rektor: Schütz, Adolf-Hitler-Str. 68
Hilfsschule III (Almaschule) Gelsenkirchen-Ückendorf, Ückendorferstr. 65: Rektor Koppe, von-Richthofen-Str. 66
Hilfsschule VI Gelsenkirchen-Bulmke, Hohenzollernstr. 72: Rektor Wiegand, Franz-Seldte-Str. 62
Hilfsschule Gelsenkirchen-Rotthausen, Beethovenstr. 20: Rektor Kelter, Alsenstr. 20
Bezirk II
Hilfsschule II Gelsenkirchen-Schalke, Herzogstr. 15: Hauptlehrer Bleß, Blumendelle 14
Hilfsschule IV, Gelsenkirchen-Bismarck-Ost, Marschallstr. 13: Rektor Potthof, Buer, Schillerstr. 50
Hilfssschule Gelsenkirchen-Horst, Emscherstr. 21: Rektor Gerke, Kannenstr. 11
Bezirk III
Hilfsschule Gelsenkirchen-Buer-Mitte, Beisenstr. 50: Rektor Uhlmann, Bismarckstr. 33
Hilfsschule Gelsenkirchen-Buer-Erle, Cranger Str.: Hilfsschullehrer Boeck

Hohnroth, Paul  

(15. Dezember 1889 - 1982)
Oberschullehrer, Mitglied ab 1932 Frontkämpferbund "Stahlhelm", 1933 NSLB, 1935 SS, ab 1.5.1937 NSDAP
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Städt. Realgymnasium, Akteur Novemberpogrome 1938. Mehr: >>

Hohoff, Heinrich

(9. April 1873 Berwicke - 14. September 1939 Essen)
NSDAP ab 1. Februar 1932. ➨ An Heinrich Hohoff erinnert seit der ersten Hälfte der 1950er Jahre die Hohoffstraße in Gelsenkirchen-Rotthausen. Die Bezirksvertetung Gelsenkirchen-Süd beschloß am 19.2.2019 "aufgrund der über Mitläufertum hinausgehenden Betätigung des Namensgebers für den Nationalsozialismus und seines klaren Bekenntnisses zum NS-Staat die Umbenennung der Hohoffstraße. Der Findungsprozeß für eine(n) neue(n) Namensgeber*in ist mit Stand vom 23.3.2019 noch nicht abgeschlossen.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Rotthausen u.a.a.O.

Hornung, Johann

(22. Oktober 1892 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Höfer, Otto sen.

(1904 Duisburg - nicht bekannt)
Profiteur "Arisierung", Wohn- und Geschäftshaus Horsterstr. 17 aus dem Besitz des jüdischen Kaufmanns David Löwenstein in Gelsenkirchen-Buer
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Buer u.a.a.O.

Huttac, Gustav Leopold

(14. Februar 1914 Kufstein - 30. Januar 1942 Cholm)
Oberwachtmeister der Schutzpolizei
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.,Polizeibatallion 65, Beteiligung am Völkermord

Hübner, Heinrich, Dr.

(23. Februar 1879 Insterburg - 8. Januar 1962)
Leiter Gesundheitsamt, Amtsarzt, NSV, NS-Ärztebund, Reichsbund Deutscher Beamter
Adresse/Wirkungsstätte: Stadtverwaltung Gelsenkirchen, Beteiligt an Verfolgung Sinti und Roma u.a. Mehr: >>

Hülck, Alfons

(27. März 1902 - 08. Juli 1936)
Ab 1926 NSDAP (Mitgliedsnr. 33335), Ortsgruppenleiter Buer-Hassel, Kreisschulungsleiter der NSDAP
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Buer-Hassel

Ingenhaag, Karl

Geb. am 13.9.1892 in Gelsenkirchen, wohnhaft in Bergfelde (Brandenburg), Kaufmann, tätig als kaufmännischer Angestellter der Ortskrankenkasse Berlin-Wittenau, Mitglied der NSDAP und Ortsgruppenleiter. Er wurde am 8.5.1945 in Bergfelde festgenommen und am 5.6.1945 aufgrund Art. 58-2 des Strafgesetzbuches der RSFSR (Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik) vom SMT (Sowjetischen Militärtribunal) der 1. Belorussischen Front zum Tode durch Erschießen verurteilt. Vorwurf: Kriegsverbrechen. Das Urteil wurde am 30.6.1945 vollstreckt. Die GWP (Hauptmilitär-Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation) rehabilitierte ihn am 30.11.2001.

Internierungslager für Sinti und Roma, Gelsenkirchen

(Juni 1939 - März 1943)
Das eigens zu diesem Zweck errichtete Lager befand sich bewusst weit abgelegen am südöstlichen Stadtrand von Gelsenkirchen, damit sollte die Ausgrenzung der Sinti und Roma zusätzlich auch geografisch unterstrichen werden. Heute ist das Gelände überbaut (Betriebshof Bogestra). Die Bewachung u. Kontrolle erfolgte durch den SA-Sturm 14 (Gelsenkirchen) unter SA-Obersturmbannführer Buttgereit
(Das Internierungslager fand gemäß Beschluss vom 08. Juni 2001 Aufnahme in das Haftstättenverzeichnis der Stiftung EVZ.)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Lager Reginenstraße. Verfolgung Sinti und Roma, mehr: März 1943 - Deportation der Gelsenkirchener Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau


Andreas Jordan, Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Juli 2017.

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