STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN

Ausgrenzung erinnern


Stolpersteine Gelsenkirchen

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HIER WOHNTE

Verlegeort SELIG USCHER KRÄMER

JG. 1895
ABGESCHOBEN 1938
BENTSCHEN
SCHICKSAL UNBEKANNT

HIER WOHNTE

Verlegeort PERLA KRÄMER GEB. KRAMER

JG. 1900
AUSGEWIESEN 1939
RICHTUNG OSTEN
SCHICKSAL UNBEKANNT

HIER WOHNTE

Verlegeort MAX KRÄMER

JG. 1926
AUSGEWIESEN 1939
RICHTUNG OSTEN
SCHICKSAL UNBEKANNT

HIER WOHNTE

Verlegeort CHARLOTTE KRÄMER

JG. 1933
AUSGEWIESEN 1939
RICHTUNG OSTEN
SCHICKSAL UNBEKANNT

Verlegeort: Von-der-Recke-Strasse 10, Gelsenkirchen

Selig Uscher Krämer, geboren am 2. November in Otynia/Galizien, kam 1930 aus Rotterdam nach Gelsenkirchen und Perla Krämer, geb. Kramer, geboren am 25. Dezember 1900 in Otynia/Galizien hatten zwei Kinder. Sohn Max (Majer) wurde am 3. März 1926 in Otynia/Galizien, Tochter Charlotte am 12. Januar 1933 in Gelsenkirchen geboren. Die Familie Krämer wohnte an der Von-Der-Recke-Strasse 10. Selig Uscher Krämer wurde im Rahmen der so genannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 nach Bentschen (Zbazyn/Polen) "abgeschoben". Dort wurde er bis zum Sommer im Internierungslager Bentschen (Zbazyn) festgehalten. Währenddessen wurde seine Frau mit den beiden Kindern in das so genannte "Judenhaus" an der damaligen Hindenburgstrasse 38 (Heute Husemannstrasse) zwangseingewiesen.

Am 13. April 1939 "durfte" Vater Krämer nach seiner Internierung in Polen zunächst nach Gelsenkirchen zurückkehren. Nach den Einwohnermeldeunterlegen wohnte er ab dieser Zeit ebenfalls in der Hindenburgstrasse 38. Die NS-Verfolgungsbehörden ließen Selig Uscher nur deshalb zurückkehren, damit er an der so genannten "Arisierung" bzw. "Liquidierung" seines Geschäftes mitwirken konnte. Die ganze Familie Krämer wurde dann im Mai 1939 in den Unterlagen "nach Polen abgemeldet". Ab diesem Zeitpunkt verliert sich die Spur der Familie.

In einem Telefongespräch mit dem aus Gelsenkirchen stammenden Ed Silverberg (Früher Helmut "Hello" Silberberg, ein Jugendfreund der Anne Frank) erfuhren wir vom Verfolgungsschicksal des Max Krämer: "Max war genauso alt wie ich, 12 Jahre, als ich in zum letzten Male sah. Eines Morgens, es war kurz vor der "Kristallnacht", waren die Kinder polnischer Juden plötzlich verschwunden, ebenso wie ihre Eltern. Später erfuhr ich, dass die Nazis die jüdischen Menschen nach Polen (Zbaszyn) verschleppt haben. Ich habe meinen Freund Max nie mehr wiedergesehen. (...) Um so mehr danke ich Ihnen, dass Sie mit den Stolpersteinen die Erinnerung an Max und seine Familie bewahren."

→ Helmut "Hello" Silberberg - heute Ed Silverberg

Patenschaften für Stolpersteine, die in Gelsenkirchen an Familie Krämer erinnern, wurden von Knut Maßmann, Wolfgang Küppers, AUF Gelsenkirchen und einem anonymen Paten übernommen.

Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Juli 2011

Stolpersteine für Familie Krämer, verlegt am 8. Oktober 2012

Stolpersteine Gelsenkirchen - Familie Krämer

Stolpersteine Gelsenkirchen - Familie Krämer


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