STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN

Die Dabeigewesenen - Gelsenkirchen 1933–1945


Stolpersteine Gelsenkirchen

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„Wir können die Geschichte in ihrer Komplexität nur verstehen,
wenn wir nicht nur die Opfer betrachten, sondern auch die Dabeigewesenen.
Denn ohne die Dabeigewesenen hätte es keine Opfer gegeben.“ (Rita Bake)


Von NS-Täter/innen, Profiteuren, Denunziant/innen, Schweigenden und Zuschauer/innen

Buchstabe N – R

In die Datensammlung werden - sortiert nach Anfangsbuchstaben des Nachnamens - überwiegend Personen aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 in Gelsenkirchen zumindest zeitweilig gelebt, gearbeitet bzw. gewirkt haben. So wird die Datensammlung als "Work in Pogress" kontinuierlich wachsen.

A - D E - I J - M N - R S - V W - Z Abk.

Nattkämper, Hermann

(4. Oktober 1911 - nicht bekannt)
Städt. Bediensteter, Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Nietsch, Hubert

(12. Oktober 1893 Flensburg - 9. September 1965 Gelsenkirchen)
Bildhauer, Maler, Keramiker, 1931 Gründungsmitglied Künstlersiedlung Halfmannshof
Mitglied: ab 1.5. 1933 NSDAP, RMK, RSK, RPK, RBK, RKK, NSV, RRK, RTK, RKB
Nietsch fertigt 1934 den Ehrenbürgerbrief der Stadt Gelsenkirchen für Adolf Hitler, überreicht ihn Hitler persönlich in der Reichskanzlei Berlin
1935-1945 Luftwaffe
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Halfmannshof, u.a.a.O.

Nengelken, Wilhelm

(5. Februar 1902 Gelsenkirchen - 12. September 1969 Krefeld)
Maler, Grafiker, ab 1936 Künstlersiedlung Halfmannshof
Mitglied: 1933 NSLB, NSV, 1935 NSFK, 1937 NSDAP, RLB
1938-1945 Luftwaffe (Flak)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Halfmannshof, u.a.a.O.

Neumann, Julius

(2. Juli 1897 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Nickel, Otto

(nicht bekannt)

Der Prozess gegen den 47-jährigen Bergbauarbeiter Otto Nickel aus Gelsenkirchen hatte die Misshandlung eines abgeschossenen britischen Fliegers zum Gegenstand und fand am 18. Februar 1946 am Military Court Gelsenkirchen statt. Nickel musste sich für die Misshandlung eines namentlich nicht bekannten britischen Piloten verantworten, der im November 1944 mit dem Fallschirm abgesprungen war und in einem Garten in der Weindorfer Straße in Gelsenkirchen landete. Nach eigener Aussage beobachtete Nickel diesen Vorgang aus Neugier an dem Piloten. Als dieser den Garten verlassen wollte, war Nickel laut seiner eidesstattlichen Versicherung derart erbost und außer sich, dass er den bis dahin unverletzten Piloten angriff, ehe er von dem Eigentümer des Gartens weggezogen wurde. Mitglieder der NSDAP und Soldaten in Uniform nahmen den britischen Flieger kurz darauf gefangen und überführten ihn in das nächstgelegene Kriegsgefangenenlager. Nickel wurde von einem Militärgericht schuldig gesprochen und zu zwei Monaten Haft verurteilt. (Quelle: NA, WO 235/ 51, Schriftl. Aussage von O. Nickel)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O.

Noack, Otto  

(12. Juli 1894 in Tauche/Kreis Beeskow - nicht bekannt)
Letzter Dienstgrad: Kriminaldirektor
Adresse/Wirkungsstätte: In der Endphase Leiter Kriminalinspektion II, Gelsenkirchen-Buer. Verurteilt von einem sowjetischen Militärgericht 1947 wg. Verbrechen gegen die Menschlichkeit, begangen im Rahmen seiner kriminalpolizeilichen Tätigkeit.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Buer u.a.a.O. Mehr: >>

NSDAP  

1933-1945
Politische Leitung, Kreisamtsleiter, Ortsgruppenleiter, Ortsgruppen d. NSDAP, Gliederungen, Angeschlossene Verbände
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>

NS-Straßennamen  

(1933-1945)
Benennungen nach Personen in direktem Bezug zum Nationalsozialismus oder nach "NS-Märtyrern" (so genannte "Blutzeugen der Bewegung")
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>

NS-Frauenschaft  

(1931-1945)
Im Oktober 1931 wurde die NS-Frauenschaft (NFS) gegründet, aber bereits zuvor gab es in Gelsenkirchen nationalsozialistische Frauengruppen, seit 1930 bspw. in Gelsenkirchen-Horst den "Deutschen Frauenorden Rotes Hakenkreuz" unter Leitung der Hebamme Amalie Alexander. Im Februar 1932 gründete die spätere Gaufrauenschaftsführerin Elisabeth Polster eine NSF-Gruppe in Gelsenkirchen-Buer - an- geblich die erste im Gau Westfalen-Nord.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O. Mehr: >>

Otto, Kurt  

(28. August 1900 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.1.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Pieneck, Heinrich  

(8. Februar 1890 - 9. Juni 1970)
Mitglied u. Geschäftsführer Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen Mehr: >>

Plagemann, Otto  

(28. September 1903 Goldberg/Mecklenburg - 22. Februar 1998 Essen)
Beruf: Hauptamtl. Finanzamt, zuletzt als Obersteuerinspektor. Mitgliedschaften: Jungnationaler Bund 1921-1925, Stahlhelm 1927-1929, NSDAP ab 10/1929, SA ab Herbst 1929 bis 5/1936, Wiedereintritt als Sturmbannführer 9. November 1941, Obersturmbannführer ehrenhalber ab 20. SApril 1943, NSV 1934-1945, RDB 1933-1945. NSDAP-Kreisleiter Emscher-Lippe 6/1941 bis Kriegsende
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen u.a.a.O. Mehr: >>

Polizeiamt Gelsenkirchen

(1933-1945)
Leiter: Regierungsrat Dr. Altmann, Vetreter: Polizeirat Uhl (Stand 1938)
Nachgeordnet: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei (Hauptaußendienststellen Gelsenkirchen u. Außendienststelle Buer) )
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstelle Gelsenkirchen, Ahstr. 24, Machensplatz

Polizeiamt Gelsenkirchen-Buer

(1933-1945)
Leiter:
Nachgeordnet: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei (Gestapo), Hauptaußendienststellen Gelsenkirchen u. Außendienststelle Gelsenkirchen-Buer), im Gebäude befand sich auch die Wache des 13. Polizeireviers Buer-Mitte sowie das Polizeigfängnis Buer. Des weiteren zählten zum Gebäudekomplex eine Gebäudenterkunft für die kasernierte Bereitschaftspolizei, ein Stallgebäude für die berittene Polizei, das Wohngebäude an der Breddestraße, eine Kraftwagenhalle, eine Turnhalle und ein Exerzierplatz. In weiten Teilen der Ausgrenzungsgesellschaft wurde der Komplex auch "Polizeistadt" genannt.
Adresse/Wirkungsstätte: Reichsbehörde, Dienstelle Gelsenkirchen-Buer, Adolf-Hitler-Platz 4 / Breddestraße

(Reserve-) Polizeibataillon 61 u. Polizeibataillon 65 [Ordnungspolizei (OrPo)]

Mehrere hundert Männer aus Gelsenkirchen beteiligten sich im Polizeibataillonen 61 (ab (8/1940 Umbenennung in I/ Pol.Regt. 9) und im Polizeibataillon 65 aktiv an Massenvernichtung, Vertreibung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. in Osteuropa.
Polizeibatallion 61 (I/9, Dortmund): September 1939 bis April 1940 Posen, ab Juli 1941 zur Verfügung des Polizeipräsidenten Münster zum Luftschutzeinsatz, November und Dezember 1942 Tschenstochau, ab Januar 1943 ("Bewachung" d. Ghetto Warschau, ab Oktober 1943 Rußland -Nord und Opotschka, ab Februar 1944 Luga, Ostrow, Nevel, Wilna.
Polizeibatallion 65 (I/25, Recklinghausen): April 1941 BdO Münster, Sommer 1941 Rußland, Juli 1942 Distrikt Lublin.
Die 6-er Numern erhielten die Batallione, die aus dem Wehrkreis VI stammten. Später erhielten die Batallione aus diesem Wehrkreis 300er-Nummern z.B. 316. Der Befehlshaber der Ordnungspolizei (BdO) für den Wehrkreis VI saß in Münster. (Von 591 Batallionsangehörigen des Polizeibatallion 65 hatten 316 ihren Wohnsitz in Gelsenkirchen, die übirgen verteilten sich im wesentlichen auf Recklinghausen, Bottrop, Marl, Gladbeck, Datteln und Herten.)
Adresse/Wirkungsstätte/Kriegseinsatz: Gelsenkirchen u.a.a.O. (Niederlande, Sowjetunion, Polen, Dänemark, Jugoslawien) Mehr: >>

Polizeibataillon 301 (Ursprünglich Polizeiausbildungsbataillon Bochum-Buer, später SS-Pol.Reg. 13) [Ordnungspolizei (OrPo)]

Das Polizei-Bataillon 301 wurde 1940 in Bochum aus den Polizei-Ausbildungs-Kompanien Bochum, Dortmund und Recklinghausen formiert. (Zunächst untergebracht waren die 1. u. 2. Kompanie in Bochum, die 3. u. 4. Kompanie in Gelsenkirchen-Buer. Eine größere Anzahl von Männern aus Gelsenkirchen beteiligten sich auch im 1939/40 aufgestellten Polizeibataillon 301 aktiv an Massenvernichtung, Vertreibung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. in Osteuropa. Die ersten Eisätze des Polizeibataillon 301 fanden zw. 10/1940 u. Mitte/Ende 1941 in Warschau (u.a. Ghetto Warschau) statt. Ab Februar 1943 wurde das Polizeibataillon 301 mit den Polizeibataillonen 6 u. 85 zum SS-Pol.Reg. 13 zusammengefasst, dabei bildete das PolBat 301 das III. Batallion des Regiments. Die Bataillone wurden meist getrennt voneinander eingesetzt. Sie nahmen an verschiedenen Einsätzen gegen Juden, "Partisanen" u. Kriegsgefangene teil, so an den Unternehmen "Erntefest I" und "Erntefest II", "Hornung", "Lenz-Nord" und "Lenz-Süd", "Zauberflöte", "Werwolf I - III", "Karpaten", "Greif" und "Heinrich". Im Febr. 1944 war das Regiment Teil der "Kampfgruppe Gottberg".
Adresse/Wirkungsstätte/Kriegseinsatz: Gelsenkirchen u.a.a.O. (Polen (Generalgouvernement), Sowjetunion (Mitte), Oberkrain (Slowakei), Österreich

Polizeibataillon 316 [Ordnungspolizei (OrPo)]

Eine große Anzahl von Männern aus Gelsenkirchen beteiligten sich auch im Polizeibataillon 316 aktiv an Massenvernichtung, Vertreibung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. in Osteuropa. So wurde das Polizeibataillon 316 wiederholt dem Einsatzkommando (EK 8) zur Durchführung von Massenerschiessungen u.a. im Raum Mogilew und Bobruisk unterstellt.
Ab Juli 1942 I. Bataillon des Polizeiregiments 4
Polizeibatallion 316 (-, Recklinghausen): 1941 Protektorat (Tabor, Budweis), Juli 1941 Russland-Mitte, Juli 1942 Paris.
Adresse/Wirkungsstätte/Kriegseinsatz: Gelsenkirchen u.a.a.O. (Tschechoslowakei, Polen, Sowjetunion, Jugoslawien, Frankreich) Mehr: >>

Polizeigefängnis Gelsenkirchen-Buer

Das Gefängnis im Gebäude des Polizeiamtes Buer unterstand der Aufsicht des 13. Polizeireviers Buer-Mitte. Ein Beamter des 13. Reviers, Polizeimeister Alois Tappe, wurde 1938 der Gefängnisaufseher. Für viele Zwangsarbeiter und NS-Gegner begann im Polizeigefängnis der Weg in den Tod. Gefängnisaufseher Tappe schilderte in einer Vernehmung nach 1945, das die Belegungsstärke während seiner Tätigkeit pro Monat durchschnittlich 25-30 Personen betragen habe. Das habe sich Ende 1944 geändert, danach sollen es etwa 45 Personen monatlich gewesen seien. Über Zu -und Abgänge der Inhaftierten habe allein Gestapo u. Kripo verfügt. Im letzten Kriegsjahr sei es dann häufiger vorge- kommen, das die Gestapo Gruppen von 10-15 Personen aus dem Polizeigefängis holte und mit denen fortgefahren sei. Wohin die Menschen gebracht worden sind, sei ihm unbekannt geblieben. Die Methoden der Gestapo seien ihm jedoch bekannt gewesen.
Adresse/Wirkungsstätte: 13. Polizeirevier Buer-Mitte, Gelsenkirchen-Buer, Adolf-Hitler-Platz 4 Mehr: >>

Polizeigefängnis Gelsenkirchen (Altstadt)

Das Gefängnis im Gebäude des Polizeiamtes Gelsenkirchen (Altstadt) unterstand der Aufsicht des 22. Polizeireviers Altstadt.
Adresse/Wirkungsstätte: 22. Polizeirevier Altstadt, Gelsenkirchen, Ahstraße 24

Polizeihundertschaft Gelsenkirchen (vorher SA-Feldjägerbereitschaft 3/VIa, Rechklinghausen)

Seit dem 6. April 1936 war in Gelsenkirchen offiziell wieder eine Hundertschaft der Polizei stationiert, untergebracht/kaserniert in der Polizeikaserne auf dem Areal des Polizeiamtes Buer. Hundertschaftsführer war Hans Kärgel (zu der Zeit Oberleutnant d.SchP.), der während des 2. Weltkrieges an NS-Gewaltverbrechen beteiligt war. (Die(se) Hundertschaft(en) waren Vorläufer der späteren Polizeibatallione)
Adresse/Wirkungsstätte: Gauparteitage, Gau Westfalen-Nord (Gelsenkirchen) u. -Süd (Dortmund), Reichsparteitag 1938 (Nürnberg), Olympische Spiele 1936 (Berlin)1938 Österreich; Sudetenland; ab 1.9.1939 Kriegseinsatz (Siehe Polizeibatallion 61, 65, 316)

Polizeireviere Gelsenkirchen (Dienststellen, Stand 1938/39)

Polizeirevier: 11, Buer-Resse, Am Markt 7
Polizeirevier: 12, Hassel, Voßweg 1
Polizeirevier: 13, Buer-Mitte, Adolf-Hitler-Platz 4 (heutiger Rathausplatz 4)
Polizeirevier: 14, Erle, Cranger Straße 327
Polizeirevier: 15, Horst, Buerer Str.1
Polizeirevier: 16, Bismarck, Jakobstraße 3
Polizeirevier: 17, Bulmke-Hüllen, Wanner Straße 99
Polizeirevier: 18, Ückendorf, Bochumer Straße 83
Polizeirevier: 19, Schalke-Nord, Sutumer Straße 19 u. Kanzlerstr. 36
Polizeirevier: 20, Schalke, Martin-Faust-Straße 1 (heutige Magdeburger Straße)
Polizeirevier: 21, Feldmark, Von-Richthofen-Straße 107 (heutige Feldmarkstraße)
Polizeirevier: 22, Altstadt, Ahstraße 24 (Polizeiamt)
Polizeirevier: 23, Rotthausen, Grüner Weg 1

Polster, Elisabeth 

(1891-1975)
Gaufrauenschaftsführerin; ab 1931 Nationalsozialistische Frauenschaft, dann Eintritt NSDAP. Ab Herbst 1931 übernahm Elisabeth Polster die Führung der Gaufrauenschaft Westfalen-Nord mit Sitz in Gelsenkirchen-Buer. 1940 verzog sie nach Wien, ihre Funktionen in Westfalen gab sie auf. Ihre Nachfolgerin wurde 1941 Helene Werdeling, geb. Howe (31.8.1903 - 21.3.1975)
Adresse/Wirkungsstätte: Münster, Gelsenkirchen, Dortmund, Wien Mehr: >>

Preußisches Gewerbeaufsichtsamt

(1933-1945)
Leitende Beamte: Gewerberat Levebre, Gewerberat Naumann, Gewerberat Jackel
Für die Stadtkreise Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck, Recklinghausen und für den Landkreis Recklinghausen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Adolf-Hitler-Str. 9

Preußisches Katasteramt Gelsenkirchen  

(1933-1945)
Leiter: Vermessungsrat Jerrentrup, Stellvertreter Vermessungsrat Höckmann
Zuständig für die Veranlagung der Gebäudesteuer und der Hauszinssteuer, Unterlagen für die Grundbücher, Fortschreibungsvermessungen und alle damit im Zusammenhang stehenden arbeiten. - Hauszinssteuerabteilung befindet sich im Hause Breddestr. 30
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Adolf-Hitler-Platz 4

Prinz, Otto

(17. Juni 1902 Homberg Kr. Moers - 10. Januar 1958 Gelsenkirchen)
Architekt, 1931 Mitbegründer Künstlersiedlung Halfmannshof
Mitglied: 1.5.1933 NSDAP, NSV, RLB RKB, RBK
1939 wegen Luftschutz- u. Industriebau vom Militärdienst zurückgestellt
1939 Kreiskulturwart der NSDAP des kreises Emscher-Lippe 1942/43 Bauleiter Panzerwerk d. DEMAG Falkensee/Berlin, beim Bau eingesetzt waren KZ-Gefangene aus Sachsenhausen u. Zwangsarbeiter
1944-1945 Bauleitung im KZ Mittelbau-Dora
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Halfmannshof, u.a.a.O.

Qualen, Hans-Hellmuth

(9. Juni 1907 Kiel - 28. November 1993 Kiel)
Reichsfinanzverwaltung, 1943 Leutnant (Ostfront)
Adresse/Wirkungsstätte: Finanzamt Gelsenkirchen u.a.a.O

Rathaus Buer

Im Rathaus Buer wurde bereits kurz nach der Machtübergabe 1933 an die Nazis einer der Gelsenkirchener Folterorte installiert. Das berüchtigte "Zimmer 71" wurde von SA und SS zum Folterort gemacht, um politische Gegner zu misshandeln. SS-Mann König, Sturmbannführer Schroth und der Erler SA-Führer Jakubek waren dort uneingeschränkte Herrscher über Leben und Tod.
Adresse/Wirkungsstätte: Rathaus Gelsenkirchen-Buer, Adolf-Hitler-Platz

Reckmann, Ernst

(27. Dezember 1898 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Reckmann, Fritz

(17. Mai 1896 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.2.1940
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Regel, Walter Friederich 

(27. Juli 1907 Horst-Emscher - 17. Januar 1944 bei Starizy/Russland)
Wachtmeister der Schutzpolizei d. R.
SS-Polizeiregiment 9, (Polizeibatallion 61, so genanntes 'Mordbatallion')
Adresse/Wirkungsstätte: Beteiligung an Massenvernichtung u. Vertreibung in Osteuropa (Polen, Wachtruppe Warschauer Ghetto u. Nordwestrussland) Mehr: >>

Reichel, Willy

(22. Mai 1898 - nicht bekannt)
Mitglied NSDAP ab 1937, Förderndes Mitgl. der SS; Nach 1945: Falschangaben im Fragebogen, V (1949, Münster)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen 1935-1939 (Kaufhaus Gebr. Sinn), Lünen, Münster

Reichsluftschutzbund (RLB)  

(Organisation des RLB in der Stadt Gelsenkirchen)
Ortsgruppe Gelsenkirchen (Dienstbereich Stadtteil Gelsenkirchen)
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, Diensstelle Schultestr. 43 Mehr: >>

Reichsbahn

(1933-1945)
Bahnhof Buer-Nord, Dorstener Straße, Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Lukaschek
Bahnhof Buer-Süd, Bahnhofstraße, Dienststellenleiter: Bahnhofsvorsteher Ellerbrock
Bahnhof Gelsenkirchen-Bismarck, am Bahnhof Bismarck, Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Raacke
Bahnhof Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Kömpf
Bahnhof (Haltestelle) Gelsenkirchen-Heßler, Heßler Straße. Die Haltestelle wird von einem Agenten verwaltet
Bahnhof Gelsenkirchen-Rotthausen, Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Siewerin
Bahnhof Gelsenkirchen-Schalke, König-Wilhelm-Straße, Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Brodkorb
Bahnhof Gelsenkirchen-Schalke-Süd, Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Holzmann
Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid, Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Müllensiesen
Bahnhof Horst (Emscher) Nord, Dienststellenleiter: Bahnhofsvorsteher Haack
Bahnhof Hugo, Dienststellenleiter: Bahnhofsvorsteher Wolters
Güterabfertigung Gelsenkirchen-Bismarck, Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Doyle
Güterabfertigung Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Hohenfels
Güterabfertigung Gelsenkirchen-Schalke, Dienststellenleiter: Reichsbahnoberinspektor Bührmann
Güterabfertigung Gelsenkirchen-Wattenscheid, Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Leiberich
Fahrkartenausgabe Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Kolken
Bahnhofskasse Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: Reichsbahninspektor Kraft
Bahnmeisterei 65 Buer-Süd, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahninspektor Lotz
Bahnmeisterei 64 Gelsenkirchen-Bismarck, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahninspektor Wünsche
Bahnmeisterei 35 Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: technischer Reichsbahnoberinspektor Weihe
Bahnmeisterei 32 Gelsenkirchen-Schalke, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahninspektor Hentschel
Bahnmeisterei 45 Gelsenkirchen-Wattenscheid, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahninspektor Labjuhn
Schwellenhauptlager Gelsenkirchen-Schalke-Nord, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahnoberinspektor Kugel
Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck, Dienststellenleiter: technischer Reichsbahninspektor Friehoff
Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen-Hbf., Dienststellenleiter: technischer Reichsbahnoberinspektor Korbschulte
(Hier aufgeführt sind die Bahnhöfe/Dienstellen, von denen die Leiter namentlich bekannt sind)
Der Transport von Millionen Menschen aus Internierungslagern, "Heil- und Plegeanstalten", Ghettos und Deportationszentren zu den Vernich- tungslagern und Mordstätten erforderte die Entwicklung eines genau abgestimmten Fahrplans für mehrere hunderttausend Kilometer Bahn- strecke und einige tausend Eisenbahnwaggons sowie den koordinierten Einsatz einer Vielzahl verschiedener Arbeitskräfte, Funktionsträger und Akteure beiderlei Geschlechts. Dementsprechend groß war der Kreis der Wissenden.
Die Reichsbahn hatte ab 1933 eine eigene paramilitärische, bewaffnete Einheit zum Objektschutz von Reichsbahneinrichtungen, den s.g. Bahnschutz (Ab 1939 Bahnschutzpolizei (BSP), unterstand nur der Deutschen Reichsbahn/den jeweiligen Reichsbahndirektionen)

Reichsbankstelle Gelsenkirchen

(1933-1945)
Franz-Seldte-Straße 20
1. Vorstandsbeamter: Reichsbankdirektor Langerbeck,
2. Vorstandsbeamter: Direktor bei der Reichsbank Friederich
Abhängige Reichsbanknebenstelle Gelsenkirchen-Buer
Ludwig-Knickmann-Straße 14, Leiter: Reichsbankrat Voggel

Reichspost

(1933-1945)
Postamt Gelsenkirchen I, Vorsteher: Postrat von Hahn, Vertreter: Postamtmann Gesser
Adresse/Wirkungsstätte: Bahnhofsvorplatz 3, Gelsenkirchen
(Gelsenkirchen gehört zur Reichspostdirektion (RPD) Münster (Westf.), Hohenzollernring 56. Präsident der RPD: Krause)
Die Reichspost war an der wirtschaftlichen Ausplünderung von Juden, Sinti und Roma u.a. durch Ausspionieren und Meldungen bspw.von Nachsendeanträgen an die Gestapo beteiligt.
Die Reichspost hatte ab 1933 eine eigene paramilitärische, bewaffnete Einheit zum Objektschutz von Posteinrichtungen, den s.g. Postschutz. Ab März 1942 zunächst d. Allgemeinen SS unterstellt, Bezeichnung SS-Postschutz, ab Mai 1942 der Waffen-SS. Ab 1942 Fronteinsätze ("Bandeneinsatz"), somit waren auch Mitglieder des Postschutzes an der Unterdrückungs- und Ausrottungspolitik der Nationalsozialisten unmittelbar beteiligt.
(Weitere Poststellen im Stadtgebiet, hier nicht genannt)
Gelsenkirchen-Buer I, Königswiese 1, Vorsteher: Postamtmann Halbfas
Gelsenkirchen-Buer II (Postagentur), Horster Str. 372, Postagent: Johannes Schroer
Postamt Gelsenkirchen-Horst I, Buerer Str. 39, Vorsteher: Postmeister Meyer

Reservelazarett Gelsenkirchen-Buer (Marienhospital)

(1933-1945)
Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der nordwestliche Flügel des Marienhospitals Buer zum Reserve-Lazarett.
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen-Buer. Mehr: >>

Roschmann, Eduard 

(25. November in Graz - 8. August 1977 in Asunción/Paraguay)
1938 trat er der SS bei (SS-Nummer 297.864), beantragte am 30. Mai desselben Jahres die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.276.402).
Seit Januar 1941 arbeitete Roschmann zunächst im Reichssicherheitshauptamt beim Sicherheitsdienst (SD), später in der Abteilung IV (Gestapo) beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Lettland. Er war Mitglied der Einsatzgruppe A und ab Ende 1941 "Judenreferent" im Ghetto Riga. Ab 1943 war er Ghettokommandant und als solcher als "Schlächter von Riga" berüchtigt. 1944 wurden die dort ermordeten Juden im Rahmen der Sonderaktion 1005 verbrannt, um so Spuren zu beseitigen.
Adresse/Wirkungsstätte: Riga,Lettland, u.a.a.O. Mehr: >>

Rudolph, Anni

(8. April 1911 Herford - 27. Juni 2000 Frankfurt/Main)
Leiterin der Sozialen Frauenschule der NS-Volkswohlfahrt Gelsenkirchen
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen, u.a.a.O.

Ruppert, Wilhelm

(5. November 1890 - nicht bekannt)
Mitglied Schalke 04, NSDAP ab 1.5.1937
Adresse/Wirkungsstätte: Gelsenkirchen

Rüter, Wilhelm  

(02. März 1909 Sterkrade - 1978)
Kaufmann, NSDP-Mitglied ab 1.5.1933
Adresse/Wirkungsstätte: Profiteur "Arisierung", Wohn- und Geschäftshaus Bahnhofstraße 22/Klosterstraße 2 aus dem Besitz des jüdischen Kaufmanns Leo Gompertz in Gelsenkirchen, u.a.a.O. Mehr: >>


Andreas Jordan, Projektgruppe STOLPERSTEINE Gelsenkirchen. Juli 2017.

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